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12.03.2014
Investitionen in den Gebäudebestand der Hansestadt Rostock
Der Eigenbetrieb „Kommunale Objektbewirtschaftung und -entwicklung der Hansestadt Rostock“ (KOE) ist der zentrale Immobiliendienstleister der Hansestadt. In den vergangenen Jahren wurden dem KOE Schritt für Schritt die städtischen Immobilien zur Bewirtschaftung übertragen. Dieser Prozess endet mit der Übertragung der Liegenschaften des Amtes für Stadtgrün zum Beginn des Jahres 2014. Der KOE verwaltet somit insgesamt 385 Objekte auf 245 Grundstücken im Stadtgebiet der Hansestadt.Insgesamt betreut der KOE im Vertragswesen derzeit 788 Mietverträge. Dabei entfallen auf das Geschäftsfeld „1“ 186 Verträge und auf das Geschäftsfeld „2“ 602 Verträge. Im Bereich der Gebäudebewirtschaftung sind Firmen in ca. 1600 Dienstleistungs- und 750 Wartungsverträgen gebunden. Im zurückliegenden Geschäftsjahr wurden in beiden Geschäftsfeldern Betriebskosten in Höhe von ca. 16,8 Mio. EUR in über 553 Einzelabrechnungen an die jeweiligen Nutzer abgerechnet.
Zu den Kernaufgaben des KOE gehört nicht nur die kosteneffiziente Bewirtschaftung der Bestandsimmobilien, sondern auch die konsequente Entwicklung des Bestandes orientiert am Bedarf und den spezifischen Anforderungen der Fachämter. In diesem Zusammenhang wird der bestehende Instandhaltungsstau der Gebäude ermittelt und mit Kosten hinterlegt. In Abstimmung mit den zuständigen Fachämtern werden hieraus konkrete Projekte entwickelt, oder aber die Immobilie zur Vermarktung gebracht. Ergebnis sind somit fachlich und baulich abgestimmte Baumaßnahmen unter Beachtung wirtschaftlicher Aspekte.
I. Geschäftsfeld 1
Das Geschäftsfeld umfasst die Immobilienarten Kindertagesstätten, Sozial- und Freizeiteinrichtungen, Kinder- und Jugendheime, Ärztehäuser, Technologie- und Forschungszentren sowie sonstige gewerbliche Immobilien.
Der Investitionsstau in diesem Geschäftsfeld liegt vorwiegend im Bereich der Kindertagesstätten sowie Sozial- und Freizeiteinrichtungen. Die Technologie- und Forschungszentren sind alle neu errichtet worden und befinden sich in einem guten baulichen Zustand. Die 3 im Bestand verbleibenden Ärztehäuser sind saniert. Die übrigen 2 Gebäude werden mittelfristig verkauft bzw. zurückgebaut.
Der überwiegende Teil der Investitionen in diesem Geschäftsfeld fließt in die Sanierung der Kindertagestätten. Insgesamt sind für Investitionen in diesem Bereich in den kommenden Jahren ca. 39 Mio. EUR geplant. Die beantragten Fördermittel - einerseits aus dem Bereich Städtebauförderung und andererseits aus dem Förderprogramm „Ausbau von Krippenplätzen“ - belaufen sich insgesamt auf ca. 1,5 Mio. EUR. Weitere Investitionen in Höhe von ca. 15 Mio. EUR fließen in den Neubau von Hortgebäuden, die Sanierung von Sozialeinrichtungen sowie in den Neubau einer Rettungswache.
Im Geschäftsfeld ist die Refinanzierung der Investitionskosten durch den Abschluss langfristiger Mietverträge abgesichert.
Fortsetzung des Sanierungsprogramms von Kindertagesstätten
Nach Umsetzung des Konjunkturprogramms ist der überwiegende Teil der Rostocker Kindertagesstätten energetisch saniert. Seit 2012 schließt sich die Fortführung des in enger Abstimmung mit dem Amt für Jugend und Soziales aufgestellten und bedarfsorientierten Sanierungsprogramms im Innenbereich der Einrichtungen an. Dabei werden insbesondere bestehende Brandlasten beseitigt und die Haustechnik sowie Elektroanlagen erneuert, zudem ist in den Kindertagesstätten die Barrierefreiheit herzustellen. Kindertagesstätten, die nicht vom Konjunkturpaket betroffen waren, sind vollständig zu sanieren.
In 2014 sieht der derzeitige Plan vor, dass in 7 Einrichtungen mit der Sanierung begonnen wird. Das Gesamtinvestitionsvolumen für diese Einrichtungen beläuft sich auf ca. 15 Mio. EUR. Für 5 Kindertagesstätten wurde ein Antrag auf Zuwendung im Rahmen der Förderung des Ausbaus von Krippenplätzen gestellt. Die Höhe der Förderung beträgt insgesamt ca. 842 TEUR. Die Sanierung der Einrichtung Kita „Regenbogen“ im Kolumbusring 20 in Rostock Schmarl wird mit Städtebaufördermittel aus dem SOS-Programm finanziert.
Das Kita-Sanierungsprogramm sieht in Abstimmung mit dem Amt für Jugend und Soziales vor, in den kommenden Jahren die Einrichtungen im Eigentum der Hansestadt Rostock zu sanieren und an den aktuellen Stand der Technik und Sicherheit anzupassen.
II. Geschäftsfeld 2
Das Geschäftsfeld umfasst die Immobilienarten Schulen und Sportstätten, Feuerwachen, Museen und Verwaltungsgebäude. Von dem ermittelten Investitionsstau in Höhe von insgesamt ca. 186,8 Mio. entfallen auf den Bereich Schulen und Sportstätten ca. 68,2 Mio. EUR und auf den Bereich Museen ca. 12,8 Mio. EUR. Für die Feuerwachen sind derzeit insgesamt ca. 27 Mio. EUR eingeplant.
Investitionsmaßnahmen im Bereich Schule/ Sport
Seit 2011 ist der Eigenbetrieb KOE Rostock für die Bewirtschaftung aller Schul- und Sportstätten in der Hansestadt verantwortlich. Über 130 Immobilien sind vom Amt für Schule und Sport in das Anlagevermögen des Eigenbetriebes übertragen worden. Gemeinsam wird weiterhin ein umfassendes Schul- und Sportstättenentwicklungskonzept für Rostock umgesetzt. Die Gesamtinvestitionen für Baumaßnahmen an Schulen und Sprotstätten der Hansestadt Rostock belaufen sich seit 1990 nunmehr mit Stand 31.12.2012 auf ca. 218 Mio EUR. Im Ergebnis dieser seit 23 Jahren komplexen und kontinuierlich geführten Sanierungsprozesse an den Schulgebäuden und Sportstätten konnte bis zum Schuljahresbeginn 2013/2014 nunmehr nachfolgend ausgewiesener Sanierungsstand an kommunalen Einrichtungen erreicht werden:
Schulgebäude
Generalsaniert: 43 Haupt- und Nebengebäude
Teilsaniert: 11 Haupt- und Nebengebäude
Unsaniert: 7 Haupt- und Nebengebäude
Sporthallen
Generalsaniert: 29
Teilsaniert: 13
Unsaniert: 7
Schulsportfreianlagen
Generalsaniert: 23
Teilsaniert: 2
Unsaniert: 14
Investitionen im Bereich Verwaltungsstandorte, Feuerwachen und Museen
Schwerpunkte hier sind die Sanierung der Feuerwache Erich-Schlesinger-Straße sowie Neubau der Feuerwache Dierkow. Darüber hinaus sieht der Wirtschaftsplan vor, dass im kommenden Jahr mit den Planungen für das ehemalige Schifffahrtsmuseum sowie für den neuen Verwaltungsstandort „Nordkante“ begonnen wird. Außerdem ist geplant, den ersten Bauabschnitt in der Gemeinschaftsunterkunft Satower Straße zu realisieren.
Museen
Zum Bereich Museen zählen die Kunsthalle, das ehemalige Schifffahrtsmuseum sowie der Wasserturm. An diesen drei Objekten wurde ein Sanierungsstau festgestellt. Insgesamt beläuft sich der derzeitig ermittelte Instandhaltungsstau auf ca. 12,8 Mio. EUR. Im Rahmen von weiteren Planungen wurden für das Planjahr 2014 Gelder für die Erstellung einer Entwurfsvorlage für die Sanierungen der Kunsthalle sowie des ehemaligen Schifffahrtsmuseums in den Wirtschaftsplan eingestellt.
Schlussbemerkung
Insgesamt müssen in den kommenden 5 Jahren nach derzeitigem Stand rund 241 Mio. EUR in den Bestand bzw. in Ersatzneubauten investiert werden. Zur Finanzierung dieser Investitionen für den betrachteten Zeitraum sind Fördermittel in Höhe von ca. 40 Mio. EUR sowie Kredite in Höhe von ca. 150 Mio. EUR eingeplant.