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27.12.2017
Jeder Stein ein kleines Kunstwerk
Zwischen den Jahren 1991 und 1995 wurde der Wasserturm schon einmal instand gesetzt. In diesem Kontext wurden auch Geschossdecken, ein Treppenhaus sowie ein Aufzug eingebaut. Nun muss die gesamte Gebäudehülle nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert werden. Dazu gehören die Trockenlegung des Fundamentes, die vollständige Bauwerksabdichtung, der Austausch und die Eindichtung der Fenster und Außentüren sowie die Erneuerung der Dachbeläge. Die Projektumsetzung erfolgt in enger Abstimmung mit den zuständigen Fachämtern. Die vorläufig ermittelten Gesamtbaukosten liegen bei rund 3,2 Millionen Euro. „Die genauen Baukosten und die Dauer der Sanierung können jedoch erst nach einem genauen Aufmaß der Schädigungen ermittelt werden“, erklärt KOE-Betriebsleiterin Sigrid Hecht.
Der Wasserturm wurde 1903 auf Grundlage der Planungen des Stadtbauarchitekten Gustav Dehn in der damals üblichen Mauerwerksbauweise errichtet und nimmt Bezug auf das von Gottlieb Ludwig Möckel entworfene Ständehaus. Zugleich erinnert er gestalterisch an den Zwingerbau von 1526/32, der bis 1849 unmittelbar vor dem Steintor stand. Mit seinen sieben Türmchen und den sechs Zwischengiebeln ist der Wasserturm ein repräsentatives Beispiel für neogotische Backsteinkunst.
Bis 1959 war der Wasserturm in Betrieb. Der Stahlbehälter im Inneren mit einem Durchmesser von 16 Metern konnte ein Volumen von 800 Kubikmeter Wasser fassen. Das Bauwerk galt zusammen mit dem 1894 errichteten Wasserwerk als wichtiger Bestandteil zur Wasserversorgung innerhalb Rostocks. Heute dient er als Depot für das Kulturhistorische Museum. Fehlender Tageslichteinfall, das gleichbleibende Klima im Innenraum sowie ein hoher Grad an Einbruchsicherheit bieten ideale Bedingungen für empfindliche Kunstgüter.
Wasserturm, Blücherstraße 43, 18055 Rostock