04.10.2024

Baustelle Volkstheater: Spuren des Handwerks im 13. Jahrhundert

Ausgrabung auf der Theaterbaustelle Rostock.
Blick über die Baustelle auf den Stadthafen.
Verfüllte Grube und Aschereste als Spuren mittelalterlichen Handwerks.
Zahlreiche Töpferscherben in einer verfüllten Grube.
Jede Scherbe wird gereinigt und untersucht.
Feldsteinfundament in einer älteren Holzstruktur aus dem 13. Jahrhundert.
Die Ausgrabung auf der Baustelle für das neue Rostocker Volkstheater brachte im September Überraschendes zu Tage. So wurde im ehemaligen Fischerquartier neben dem heutigen Haus der Schifffahrt Töpferabfall aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts entdeckt. „Es sind die ältesten Funde dieser Art in Rostock“, erklärt Grabungsleiterin Janin Zorn. Sie und ihr Team fanden u. a. Überreste von sogenannten Lübecker Kannen, also typischen henkellosen Gefäßen jener Zeit.
Die vielen Scherben befanden sich in der Verfüllung einer der reichlich vorhandenen Gruben auf dem Areal. Diese Gruben dienten wahrscheinlich der Entnahme von Lehm als Baumaterial. So wurden im Mittelalter Fußböden mit Lehmestrich versehen.
Weiter westlich, im Bereich der ehemaligen Himmelfahrtsstraße am Rand der heutigen Straße Am Kanonsberg, wurden unter den Kellern der barocken Häuser weitere, noch ältere Gebäudereste entdeckt. Janin Zorn datiert die Holzstruktur ins 13. Jahrhundert. In diese hinein wurde wahrscheinlich im späten Mittelalter ein Feldsteinfundament gebaut.
Rund die Hälfte des zu untersuchenden Gebiets ist mittlerweile abgearbeitet. Die Ausgrabung wird voraussichtlich bis Jahresende fortgeführt. Anschließend beginnt die Baustelleneinrichtung.

MV1-Beitrag auf Youtube

Volkstheater Rostock, Am Bussebart, 18055 Rostock

Projekt „Neubau“

Die Hanse- und Universitätsstadt Rostock plant einen Neubau des Volkstheaters Rostock auf dem Areal am Bussebart. Es soll ein Vier-Sparten-Haus entstehen, das sich zu allen Seiten und für alle Menschen öffnet. Der aktuelle Standort in der Doberaner Straße hat sich als nicht sanierungsfähig herausgestellt.

Bauzeit: 2019 bis vsl. 2028
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